Baukultur Südweststeiermark: Tradition bewahren, Zukunft gestalten
Die Südweststeiermark beeindruckt durch eine außergewöhnliche Kulturlandschaft, die vom reichen baukulturellen Erbe und der einmaligen Natur geprägt ist. Doch Zersiedelung, mangelnde Gestaltungsqualität und Eingriffe in die Landschaft bedrohen zunehmend dieses wertvolle Potenzial. Seit Jahren setzt sich die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH mit Partner*innen dafür ein, diese Herausforderungen zu bewältigen und die Baukultur der Region nachhaltig zu stärken.
Im Rahmen des aktuellen LEADER-Kooperationsprojekts Baukultur 2023–2024 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um Bewusstsein zu schaffen und die Lebensqualität langfristig zu sichern.
Die Projektlaufzeit neigt sich nun dem Ende zu, ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick auf die umgesetzten Maßnahmen:
Bewusstseinsbildung und Bürger*innenbeteiligung
Die verschiedenen Veranstaltungen, zum Beispiel die LandLuft-Filmpräsentationen mit Diskussionsrunden in Gamlitz und Stainz, führten Bürger*innen und Entscheidungsträger*innen zusammen. Diese Plattformen boten Raum für Austausch und stärkten das Verständnis für baukulturelle Themen.
Um die lokale Bevölkerung bei Gestaltungs- und Planungsfragen stärker miteinzubinden, wurden in mehreren Gemeinden Beteiligungsprozesse mit verschiedenen Schwerpunkten umgesetzt. So zum Bespiel in St. Nikolai im Sausal, bei einem Standortentwicklungsprozess für ein lebendiges Ortszentrum. In den Gemeinden Gamlitz, Tillmitsch und Preding wurden zudem Bürger*innenbeteiligungsprozesse gestartet, um die Entwicklung der Ortszentren aktiv mitzugestalten. Aufbauend auf diese Prozesse haben die Gemeinden bereits weitere Schritte zur Umsetzung gesetzt – der Generationenpark Preding wurde z.B. bereits eröffnet.
Unterstützung von Architekturwettbewerben & Planungsprozessen
Für kommunale Bauten wie die Kinderkrippe Gabersdorf oder das Musikheim Hengsberg wurden mithilfe von Architekturwettbewerben qualitätsvoll Planungsleistungen realisiert. Auch klimafittes Bauen bildete einen Schwerpunkt, der unter anderem bei der Freiraumplanung des Schulcampus St. Martin im Sulmtal ein wesentlicher Faktor ist.
Einbindung von Gemeinden
Bürgermeister*innen-Frühstücke boten eine wichtige Plattform, um Entscheidungsträger*innen praxisnah zu informieren und zu vernetzen. Expert*innen zum Thema Mobilität, Klimafittes Bauen, Fassadenbegrünung oder Bauen und Sanieren mit Holz wurden eingeladen, Inputs zu geben. Diese Themenbereiche wurden auch bei den Bauamtsleiter*innen-Schulungen aufgegriffen und vertieft.
Neben dem Besuch von Best Practice Beispielen in der Region wurde in den Baukultur-Exkursionen auch über unsere Regionsgrenzen hinausgeblickt.
Pilotprojekt Baurechtsverwaltung Südweststeiermark
Mit der Initialisierung des Pilotsystems „Baurechtsverwaltung Südweststeiermark“ wurde ein wichtiger innovativer Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden gelegt. Interessierte Gemeinden konnten sich über die mögliche Umsetzung als Verwaltungsgemeinschaft informieren, auch Expert*innen aus Vorarlberg wurden eingeladen, über ihre Erfahrungen zu berichten. Das Pilotsystem wird im Folgeprojekt 2025 mit über 10 teilnehmenden Gemeinden in die Umsetzung gehen.
Ausblick in die Zukunft
Die Weiterentwicklung der Baukultur bleibt eine zentrale Aufgabe, um die Region für kommende Generationen zu bewahren. Im Fokus stehen nachhaltige Projekte, die Klimaschutz und Lebensqualität vereinen. Das Pilotsystem „Baurechtsverwaltung Südweststeiermark“ wird 2025 in die Umsetzung gehen, ein weiterer Schwerpunkt wird wieder auf die Bewusstseinsbildung gelegt. Ebenso werden die Best Practice Beispiele der Region in den Vordergrund gerückt.
Durch die enge Zusammenarbeit von Bevölkerung, Gemeinden und Expert*innen entsteht eine Baukultur, die den Werten der Region gerecht wird und gleichzeitig Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel bietet.